psychosen

Wahnideen, Halluzinationen und Denkstörungen sind die drei wichtigsten Symptome einer Psychose.

 

Unter Wahnideen versteht man Vorstellungen und Denkmuster, die mit der Realität wenig bis nichts zu tun haben (siehe Kapitel „Wahnvorstellungen“). Halluzinationen sind Sinneswahrnehmungen ohne einen entsprechenden Reiz aus der Umwelt. Diese können in allen Sinnesgebieten auftreten.

Sehr häufig ist etwa das Hören von Stimmen, ohne dass ein Sprecher/eine Sprecherin anwesend ist. Wird das Denken unzusammenhängend und unlogisch sowie die Sprache „zerfahren“, weil verschiedene Gedanken bis zur Unverständlichkeit vermischt werden, dann liegt eine „Denkstörung“ vor.

 

Psychosen sind bei anderen leichter erkennbar, als an der eigenen Person. Das, was in der Psychose erlebt wird, mag es noch so „verrückt“ sein, ist für den Betroffenen Realität. Denn wir Menschen sind es gewohnt, uns auf unsere Beurteilung der Welt verlassen zu können. Wir rechnen nicht damit, dass unsere Sinne und unser Denken in die Irre führen können.

Akut psychotische Menschen kommen daher oft mit der Realität und gelegentlich auch mit anderen Menschen in Konflikt, da Situationen falsch eingeschätzt werden. Menschen in einer Psychose sind sich häufig der psychischen Störung nicht bewusst.

 

Aus Sicht des Betroffenen verhält sich dann eher die Umwelt „verrückt“. Betroffene können sich bewusst sein, dass sie ungewöhnliche Dinge erleben, versuchen dies aber vor der Umgebung geheim zu halten, aus Angst, für verrückt gehalten zu werden.

 

Rat und Hilfe bei Psychosen:

  • Nehmen Sie ungewöhnliche, irreale Erlebnisse ernst und denken Sie an die Möglichkeit einer psychotischen Störung
  • Psychosen kündigen sich oft durch uncharakteristische Symptome an wie Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Angstzustände, Konzentrationsschwierigkeiten und Nachlassen der Leistungsfähigkeit an
  • Betroffene können aus Erfahrung vergangener psychotischer Störungen frühzeitig eine sich anbahnende Psychose erkennen
  • Suchen Sie Rat und Hilfe bei FachärztInnen für Psychiatrie oder anderen im psychosozialen Bereich tätigen ExpertInnen
  • Die medikamentöse Behandlung ist meist eine unverzichtbare Basis für alle weiteren Therapien. Der häufigste Grund für Rückfälle ist die vorzeitige Beendigung der Behandlung

Bild von Clemens Trojer

„Psychosen sind gut zu behandeln. Mit einer passenden Therapie lassen sich die psychotischen Symptome völlig beseitigen. Für einen kleinen Teil der Betroffenen bleibt eine psychotische Störung eine einmalige Episode im Leben. Für die meisten ist es aber wichtig, eine Psychose kontinuierlich zu behandeln, da sonst psychotische Symptome mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auftreten.“
(Dr. Klemens Trojer, pro mente Plus)